Donnerstag, 3. Mai 2012

LBM

Für alle, die nicht wissen, was das heißt: Leibziger Buchmesse.Ja, ich war dieses Jahr eingeladen worden, nachdem ich wirklich schon ewig auf eine Buchmesse wollte.

Der Patenonkel meiner Mutter hatte schließlich erbarmen und lub mich kurz nach der vorletzten zu der letzten ein.
Er hat auch alles bezahlt, was ziemlich genial war.

Also in den Zug und so und gleich erste Klasse. Meint Stromversorgung für meinen Laptop worüber vorallem Chris ziemlich glücklich war.
Wir haben in den fünf Stunden, die der Zug statt der geplanten vier gebraucht hat (Deutsche Bahn, ich war erstaunt, dass es nur eine Stunde war), geschrieben.
Mein Akku ist total schrecklich und hätte sonst vielleicht eine Stunde durchgehalten, aber sicher nicht mehr.
Vielleicht bin ich nicht unschuldig, weil ich am Notizzettellimit bin, aber gut.
Chris war glücklich und friedlich und musste umbedingt mitkommen.
Am Leibziger Hauptbahnhof (glaube ich zumindest) hatte ich noch eine sehr lustige Begegnung mit einem Amerikaner, weil er verzweifelt nach seinem Gleis suchte.
Aber er war netter als Chris, weil er immerhin Mitleid mit mir hatte, als ich mir den frischgekauften Tee über die Hand schüttete.
Chris hat mich ausgelacht und das hätte mir eine Warnung sein können.
Es schien sich durch das Wochenende zu ziehen- als Thema sozusagen.

Der Ami hat sein Gleis gefunden, das hatte sich geändert, also habe ich tatsächlich einem Menschen geholfen. Und so schlecht ist mein Englisch anscheinend nicht.

Mein Gleis war das selbe und dann kam so eine kleine Regionalbahn.
Eine von denen, die an jeder Station hält und alles.
Nochmal für eine Stunde Fahrt - fragt nicht.
Ich habe gelesen obwohl Chris scheiben wollte.
Abtippen muss nicht sein und ich habe mich dermaßen auf dem Sitz zusammengerollt, dass der Laptop sicher nicht gut auf meinen Schoß gepasst hätte (abgesehen davon, dass er das vielleicht nicht mitgemacht hätte).
Chris hat geschmollt und den Mund gehalten, meine Mutter wurde panisch und hat mich angerufen.
Anscheinend traut sie mir nichtmal zu alleine Zug zu fahren.
Das Mädchen vom Vierer gegenüber hatte seinen Spaß.
Und ich musste auch lachen, muss ich zugeben.

Ich bin dann tatsächlich für eine Strecke von vielleicht 500 bis 1000 Metern Taxi gefahren.
Laufen wäre mir leichter gefallen, ich hatte Panik vor dem Taxifahrer (und Chris hat? Richtig. Gelacht).
Aber ich hatte keine Ahnung wo ich hin musste.


Chris meinte meine Verwandschaft kommentieren zu müssen, ich bin nur froh, dass sie es nicht gehört haben, das wäre peinlich geworden.
(Chris Kommentar: "1. Es war die reine Wahrheit. Er ist fett und seine Schwester ist alt und 2. hätte ich es nicht gesagt, wenn sie es hätten hören können. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe sowas wie Manieren.")

Der nächste Streit mit Chris kam pünktlich am nächsten Tag. Weil wir zu früh aufstehen mussten um zur Buchmesse zu kommen. Aber weil er mitwollte und es Buchmesse war, hat er dann Ruhe gegeben.

Aber auf der Buchmesse gibt es Cosplayer. Und Chris hat sich mit Gin unterhalten.
Also mussten wir schauen ob wir irgendwo wen finden, der sich als Gin verkleidet hatte.
Ich bin mir bis heute nicht sicher ob dort jemand war, ich habe ihn nicht gesehen.
Chris war davon aber fest überzeugt, also hat er mich als dumm und blind und unaufmerksam bezeichnet.
Da er sich wie ein Kleinkind benommen hat und alle 2 Sekunden was anderes gesehen hat war das aber nich allezu schwierig unaufmerksam zu sein.

Vermutlich habe ich ein relativ seltsames Bild abgegeben (auch wenn ich unter all den Leuten nicht aufgefallen sein dürfte).
Ich habe mich über Chris geärgert.
Gleichzeitig habe ich mir aber Orangensaft gekauft. Man kann nicht böse sein, wenn man Orangensaft hat finde ich.
Und da waren so viele Eindrücke, dass ich keine Ahnung habe wie ich das beschreiben soll.
Auf der Messe selber hielt sich unser Streit allerdings noch in Grenzen, weil wir mit Schauen beschäftigt waren.
(Bücher ohne Ende. Ich habe mindestens 20 gesehen, die ich umbedingt haben will. Und vergessen die Titel aufzuschreiben, weil alles andere ja auch zu einfach gewesen wäre. Dummerweise. Chris hat auch keine Ahnung mehr. Oder er will mir in der Hinsicht nicht helfen)

Übel wurde unser Streit erst als wir zurück im Hotel waren.
Weil Chris darauf bestand, dass er jemanden gesehen hatte und ich sagte, dass ich niemanden gesehen habe.
"Ich habe recht. Der Kerl sah so aus! Vielleicht war die Verkleidung mies, aber er sah so aus."
Auf dem Niveau wurde die ganze Unterhaltung für die nächsten -ja fast 24 Stunden- geführt.
Und ich war bereit Chris umzubringen, weil meine Verwandschaft anstrengend genug ist.
Er durfte auf dem Zimmer bleiben und fernsehen und hat sich über das Programm beschwert.

Am Ende haben wir uns erst zuhause wieder unterhalten, als ich 10 Stunden im Auto gesessen hatte und er komplett ignoriert worden war in dieser Zeit.

Also.... mit Chris streiten ist anstrengend. Mit Chris streiten und ihn gewinnen lassen ist unerträglich und mit Chris streiten und Gewinnen fast unmöglich.
Aber ihn von der Außenwelt abschneiden ist ein ganz gutes Druckmittel.



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